35. Eyilon 14.599 da Ark
12-34 Vot
Debara Hamtar
Flottenstützpunkt Kembareth
Hangar 42: Schwerer Kreuzer der DOR-KATI-Klasse HARK’VEAST, Zentrale

„Die Athor a. P. Auris ter Loksomh und Kerasor nert Tamanar melden sich wie befohlen!“
Auris ließ es sich nicht nehmen, die Anmeldung beim Kommandanten der HARK’VEAST zu übernehmen. Sie wollte unbedingt wissen, welch ein Griesgram dieser Sek’athor Jurinad Eyseron war. Ärgerlicherweise hatten Sie Tranthar nicht nach dem Sek’athor gefragt, als er auf ihn zu sprechen gekommen war. Sie hatten ja nicht geahnt, dass síe auf der HARK’VEAST landen würden.

Der Sek’athor drehte sich um und sah von seinem Kommandopodest erstaunt auf die beiden Neuankömmlinge herab.

„Rühren, Athor a. P.. Euch hat man also der HARK’VEAST zugeteilt? Nun gut.“ Der Kommandant hielt kurz inne, beugte sich über sein Terminal und wandte sich wieder den beiden zu.

„Auris ter Loksomh! Sie nehmen die freie Stelle des 2. Piloten ein, Kerasor nert Tamanar! Sie melden sich in der Funk-Z! Sie haben eine Tonta Zeit, um sich mit ihrer Station vertraut zu machen, danach starten wir zu einem Übungsflug. Da sie meine lückenhafte Besatzung verstärken sollen, hoffe ich sehr, sie verstehen wirklich etwas von ihrem Fach.“

Der Schiffskommandant machte eine Pause, verzog keine Miene. Irgendetwas schien ihn zu beschäftigen. Er stand von seinem Kommandosessel auf, während Auris und Kerasor ihre künftigen Stationen beobachteten.
„Noch etwas: Für die Dauer ihres Aufenthaltes auf diesem Schiff wohnen sie auch hier. Sie beziehen nach der Beendigung des Manövers die Kabinen 36 und 40!“

‚Super‘, dachte sich Kerasor, ‚vielleicht sind die Kabinen im Schiff besser als die minimalistisch eingerichteten Kabinen des Stützpunktes.‘

Als Angehöriger der Offiziersklasse konnte er zwar das Schiff zu jeder freien Zeit verlassen und sich im Stützpunkt aufhalten, aber die ständige Bereitschaft zwang sie, den nahen Bereich des Hangars 42 nicht zu verlassen. Er schielte kurz zu Auris hinüber, aber sie saß mit dem Rücken zu ihm.

‚Na gut, dann mal ran an‘. Kerasor betrat die Funkstation und wurde von einem Arbtan lässig empfangen.

„Ah, wieder ein Neuer!“ sagte er. „Willkommen! Ich bin Sermon Akamal!“

„Kerasor nert Tamanar“, stellte sich Kerasor kurz vor.

„Schon mal etwas mit Funk zu…“

Kersor unterbrach den Arbtan mit nur einer Handbewegung. Er deutete auf sein Athor-a-P-Abzeichen und sah diesen vorwurfsvoll an.

„Schon gut“, wiegelte der Arbtan grinsend ab,“ ich habe verstanden. Hier ist die Funkstation. Machen Sie sich vertraut, und sollten Sie Fragen haben, ich bin die erste, zweite und dritte Besetzung der Funkstation, also immer anwesend!“ Sermon Akamal setzte sich in den dritten freien Sessel und widmete sich den dortigen Geräten.

Kerasor nahm Platz, stellte sich die Sitzhöhe ein, schaltete die deaktivierten Funkanlagen und Beigeräte ein, die in den nächsten 3 Paltortontas hochfuhren. Er schob seine ID-Karte in die Authorisierungsbox und kontrollierte seine Zugriffserlaubnis.

Als diese installiert war, schaltete sich der Infobildschirm ein und zeigte die Frequenzen, Daten und Befehlssequenzen der nächsten drei Tontas an. Ab jetzt wurde jede seiner Tätigkeiten in der Funkzentrale aufgezeichnet.

Kerasor studierte die Daten aufmerksam und stellte seine Geräte darauf ein. 15 Paltortontas später informierte sich Kerasor über den Standort des 200-Quars-Schiffes im Hangar 42. Er suchte die Leitzentrale, fand sie relativ schnell und funkte sie mit einem Richtfunkstrahl an.

„HARK’VEAST, aktive Funkstation KT, sendet Funktionsprüfung und erbitte Kontrollspruch!“

„Hier Leitzentrale Kembareth Tiga: Autorisierungscode senden!“

Kerasor aktivierte den vorbereiteten Autorisierungscode, den er den Bildschirmdaten entnommen hatte. Der Code wurde akzeptiert und Kerasor erhielt den Kontrollspruch. Er speicherte den eingehenden Datenstrom und aktivierte das  Kontrollprotokoll. Nach zwei Paltortontas zeigten die Funksensoren eine 100 prozentige Funktionstüchtigkeit an. Kerasor codierte das Ergebnis und übermittelte es der Leitzentrale.

„Hier Leitzentrale Kembareth Tiga: Alle Geräte arbeiten einwandfrei. Guten Flug! Ende!“

Das wäre geschafft, Kerasor lehnte sich in seinen Sessel zurück, erschrak und fuhr auf, als ihn eine feste Hand an der Schulter berührte.

„Ganz ruhig, Kamerad! Ganz ruhig! Wir sind noch nicht im Einsatz!“ Er erkannte Tranthar, der ihn anlächelte, als er zu ihm hoch sah.

„Musst du mich so aus meiner Konzentration reißen? Du weisst doch, dass ich das nicht mag!“ moserte Kerasor.

„Gerade deswegen bin ich hier,“lachte Tranthar, „damit der Schiffsbetrieb nicht so trocken abläuft….ha, ha, ha.“ Dann drehte er sich herum und fixierte Auris. „Willkommen auf der HARK’VEAST“ sagte er fröhlich. „So sind wir nun wieder zu dritt auf einem Schiff,  wie in alten Akademietagen.“

„Und in welcher Funktion hat man Dich hier untergebracht?“ tat Kerasor interessiert, um gleich darauf süffisant lächelnd zu fragen: „Du bist doch nicht etwa der Schiffskoch?“

„Ha!“ rief Tranthar mit indignierter Miene, einem stockkonservativen Adligen nachspielend. „Was erlaubt er sich? Aber er hat Glück, wir sind heute genädig gestimmt.“ Er hob Aufmerksamkeit heischend den Finger. „Wir werden  Ihm ein Geheimnis verraten: Unser Hoschach würde Ihm sogar schmecken! Aber leider muss er darauf verzichten. Denn wir überwachen ausschließlich die Feuerleitstation!“

„Und auch noch in unserer Schicht“, stellte Auris fest, krampfhaft bemüht ernst zu bleiben. „Wie viele Übungsflüge hast du schon hinter Dir?“

Etwas zerknirscht aussehend antwortete ihr Tranthar. „Acht in drei Pragos mit einer Trefferquote von 82 %.“

„Na da müssen wir uns aber anstrengen, um nicht über‘s Ziel hinauszuschießen“, feixte Kerasor, doch Tranthar nahm es gelassen.

„Wartet nur ab, nach der dritten Übung steht es euch bis hier.“ Tranthar fuhr mit seiner Handfläche unter seinem Kinn hin und her. „Ich muss jetzt zu meiner Station, der neunte Übungsflug steht an!“