Erinnerungen an ein Karaketta-Rennen
Erinnerungen an ein Karaketta-Rennen
Wir schreiben den 2. Prago to Ansoor 14.598 da Ark. Endlich Ferien und in zwei Pragos geht es nach Hause. Während ich mich auf ein „inoffizielles“ Raumrennen vorbereite, erinnere ich mich an mein erstes Rennen auf der Akademie 14.595 da Ark, genauer gesagt an den Dryhan 1 to 14.595 da Ark. Ich erinnere mich wohl deshalb daran, weil das, was dann in den nächsten Pragos kam, entfernt mit den Raumrennen zu tun hatte, an denen ich jetzt teilnehme. Und, natürlich wegen Auris…
Aber, wie war es damals…
…1. Prago to Dryhan 14.595 da Ark zur 6. Tonta
Vor einigen Pragos hatte ich eine persönliche Einladung von Auris erhalten. Danach sollte ich mich heute zur 6. Tonta am Privatraumhafen von Varynkor-Etset einfinden, genauer gesagt beim Privatraumer „GOS’LAHKROS“. Wie empfohlen, hatte ich Reisegepäck für zwei Pragos dabei. Obwohl ich einige Palbertontas vor dem Termin erschien, warteten gut 50 Personen vor dem Schiff. Ich erkannte Thos’athor aller drei Ausbildungsstufen, denen ich schon auf der Akademie begegnet war. Pünktlich zur angegebenen Zeit fuhr eine Rampe aus, die älteren Thos’athor durften das Schiff betreten. Zurück blieben, mit mir, noch weitere sechs Personen, alle im unteren Rang eines Ma’chor. Es dauerte etwas, bis ein Schiffsbediensteter herauskam und uns einließ. Nach Bekanntgabe des Einlass-Kennworts „Auris“ konnte ich endlich das Schiff betreten und kurz bevor ich den Hangar in Richtung Schiffsinnere verließ, sah ich noch, wie ein Gleiter auf das Schiff zuraste.
Nach Zuweisung meines Quartiers machte ich es mir in meiner Einzelkabine gemütlich und trank etwas aus der vorhandenen Bar, auf deren Annehmlichkeiten ich seit der Ankunft auf der Akademie verzichten musste.
Nach einer Weile verspürte ich leichten Hunger, ließ mich von den vorhandenen Orientierungshinweisen zum Casino 3 führen. Dort sah ich mich um und erkannte zwei Personen, die ich bereits auf der Akademie und auch vor dem Schiff gesehen hatte. Der eine war ein Zaliti, der andere ein Mehandor. Sie traten auf mich zu und setzen sich zu mir – beide saßen mir nun gegenüber.
Der Zaliti begrüsste mich freundlich und leutselig, stellte sich als Ariol nert Gondorod vor, was ich aber geflissentlich überhörte. Man sollte mal diese arroganten Zalitii-Angeber auf ihren angestammten Platz verweisen! Zalitii waren und sind Bras’cooi – sie sollten deshalb allen Arkii untertan sein, was man ihnen auch einbleuen sollte. Stattdessen wird aus ihren Reihen der Vize-Imperator bestimmt – welch eine Unverschämtheit!. Dann erhob der Mehandor seine Stimme, sprach mich mit einem ganz und gar unverschämten „Du“ an und sagt, sein Name wäre Etzor pas Helwan. Ich musste Contenance bewahren, um ihn nicht ob dieser Beleidigung zum Duell zu fordern. Aber andererseits, so sind sie, die Mehandor …
Ich wollte gerade aufstehen und mich woanders hinsetzten, als einer der Bediensteten kam und uns nach unseren Essenswünschen fragte. Ich blieb sitzen und bestellte mir als letzer ein vegetarisches Gericht. Wortlos aß ich mein Essen, hörte dem Zaliti und Mehandor zwangsweise bei ihrem Gespräch zu. Nach einiger Zeit erschien Auris im Casino und sprach mit dem Bediensteten von eben.
In all den Votanii hatte sich nichts geändert: noch immer wurden meine Augen feucht, und mein Herz schlug schneller, wenn SIE in der Nähe war: Auris. Sie hatte nichts von ihrem Flair für mich verloren, eher das Gegenteil. Ich musste gestehen, dass mich Ihre Nähe noch verschwiegener machte als ich sowieso schon war. Er geleitete sie zu unserem Tisch und wir begrüßten sie standesgemäß.
Sie erzählte, dass die Einladung ursprünglich von ihrem Cousin Kerkalon on’len Loksomh stammte und er ihr überließ, wer daran teilnehmen wollte. Sie hatte sich mit Tranthar und Kerasor beraten, wer von den neuen Thos’athor dafür noch in Frage käme und so wurde sie auf uns aufmerksam. Wohin die Reise gehe, wisse sie allerdings auch nicht. Sie saß noch eine Weile an unserem Tisch und sprach mit den anderen beiden, verließ dann unseren Tisch und begab sich an den nächsten, wo weitere Neuankömmlinge Platz genommen hatten. Mein Essen schmeckte mir trotz der unliebsamen Tischgenossen und ich entschied spontan, mich etwas körperlich zu ertüchtigen. Nach kurzem Überlegen fiel meine Entscheidung auf das Extrem-Free-Climbing. Beim Aufstehen zuckte ich ungewollt mit meinen Kopf, was die beiden als Abschiedsgruß werteten und grüßten freundlich zurück. Schnell drehte ich mich um und ein leises „Pack“ entfuhr meinen Lippen.
Hatte das Free-Climbing nicht ganz geschafft. Die Felswand, die ich mir ausgesucht hatte, war doch eine Schwierigkeitsstufe zu hoch. Aber viel fehlte nicht mehr und der Abstieg verlief normal. Daraufhin ging ich ins Fitnesscenter und stellte fest, dass dort dieser Zaliti Ariol trainierte. Als er mich sah, forderte er mich sofort zu einem Dagor-Übungskampf über fünf Runden heraus. Natürlich nahm ich an. Der Ehre wegen und weil dem Zaliti gezeigt werden musste, dass ein Arki in jeder Lage einem wie ihn seine Grenzen aufzeigen kann. Doch die ersten beiden Runden gingen an diesen Ariol, da ich seine Angriffe irgendwie nicht richtig abblocken konnte, was mich bestürzte. Ich konnte es kaum fassen und sagte mir: ‚Leg dich ins Zeug‘. So konnte ich die nächsten drei Punkte für mich entscheiden. Doch der Zaliti ließ nicht locker und er schaffte es, meinen Stand auszuhebeln. Ich stürzte, was nach den Dagor-Regeln mit zwei Punkten gewertet wurde. Somit stand es 4:3. Mit meinem nächsten Angriff erzielte ich den nächsten Punkt, aber heute standen die Sterne schlecht für mich und die She’huhanii waren mir nicht wohlgesonnen. Der Zaliti erzielte den letzten entscheidenden Punkt – Endstand: 5:4 für diesen Gondorod! Welch eine Schande, besiegt von einem Shalluc. Ich hatte genug und zog mich in meine Kabine zurück.
Kurz vor der Landung erfuhren wir, dass unser Ziel der Planet Birriak war, eine gut 10.000 Quars durchmessende Wüstenwelt mit einigen Binnenmeeren; mit 0,8 Gravos war sie leichter als die Standardgravitation Arkons und verhieß: eine Welt für Abenteuerlustige.
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