Einsatzbericht Darfoss


Vom Shekur persönlich erhielten wir den Befehl, auf den Planeten Darfoss zu landen, in einer Pilgerkarawane zu infiltrieren und den Tempel des Gottes Than (so hieß er glaube ich) unerkannt zu erreichen. Wir sollen dort den Leiter des Tempels kontaktieren, der Hilfe bei dem Shekur angefordert hatte. Kontaktpersonen sind ein Schmied und ein Söldner, die uns im Laufe der Pilgerfahrt instruieren werden. Zur Einsatzgruppe gehören ich, Charrut (Deckname = Turrach), Ellie (Eille), Auris (Sirau), Etzor (Rozte) und Ariol (Loira). Wir wurden am späten Abend vor der Stadt Parsa abgesetzt.

Bereits kurz nach der Landung stolperte Auris in der Dunkelheit und verletzte sich. Da ich ihr nicht helfen konnte mit meinen geringen medizinischen Kenntnissen, überliess ich die medizinische Erstversorgung anderen aus meiner Gruppe.

Nach Ankunft in der Stadt suchten wir eine Übernachtungsmöglichkeit und wurden in einer Herberge fündig; die Übernachtung kostet relativ wenig. Habe mich dann alleine in der Stadt umgesehen, bis ich viel später wieder bei der Herberge eintraf.

Am nächsten Morgen machten wir uns in Richtung Karawanen-Treffpunkt auf den Weg. Dorthin begegneten wir einen Schmied, der sich als Kontaktperson zu ergeben gab, als er mit dem Kennwort ‚Hark’alor‘ konfrontiert wurde. Gemeinsam mit ihm erreichten wir den Karawanen-Treffpunkt. Dort trafen wir eine zweite Kontaktperson (einen Söldner) sowie zwei Pilger. Erst viel später wurde uns klar, das diese beiden Pilger Atro und Neverc waren. Zur 10. Tonta startet die Karawane, die derzeit aus rund 213 Personen besteht: den Karawanenführer, ca. 14 allgemeine Führer (davon 8 auf Wagen verteilt), 6 Söldner, 2 Köche, 1 Arzt, 1 Schmied, 1 Priester mit 2 Gehilfen, 14 Zugtiere, 14 Ersatzzugtiere, 8 Reittiere und ungefähr 190 Pilger – Parsa war die zweite Station der Karawane. Wir werden vom Karawanenführer begrüsst und er teilt uns einige Dinge mit, u.a. das auch die Karawane Essen gegen Entgeld anbietet. Beim Nennen des Preises müssen wir feststellen, das wir auf diese Mission seitens des Shekurs nur mit den minimalsten ausgestattet sind: also entweder darben oder auf Naturprodukte zurückgreifen. Loira versucht erst einen Arbeitsplatz vom Koch mit dem Namen ‚Kulkurux‘ der Karawane zu erhalten, um genügend Essen zu erhalten, kann sich aber nicht recht entscheiden. Als er es später versucht, ist die einzige Arbeitsstelle bereits vergeben. Der Karawanenführer hat Loiras Arbeitssuche mitbekommen und bietet diesem an, eine fürstliche Mahlzeit am Tag für das aufsammeln der Pferdeäpfel, damit dort kein Pilger hineintritt, die im Gegensatz zum Karawanenführer und -mannschaft zu Fuß unterwegs ist. Loira ist sofort hellauf begeistert. Tontalanges wandern und beten ist sehr ermüdend. Irgendwann erreichen wir eine Furt. Nach dem durchqueren der Furt mit allen Wagen und den meisten Reiter und Pilger stolpert Atro und fällt ins Wasser. Beim Hochhelfen rutscht sie mit der einen Hand ab und ich erhalte einen fürchterlichen Schlag ans rechte Ohr und Wange. Das kann keine gewöhnliche Frau sein, erst recht nicht von diesem Planeten. Irgendwann bitte ich Loira, etwas Abstand zu uns zu halten, damit unsere Nasen nicht vom Gestank der Pferdeäpfelsäcke, die er um die Schulter trägt, beleidigt werden.

Ein älterer Darfosa,’Zirka‘ genannt, dessen Verhalten Zeichen von religiösen Fanatismus zeigt, verwickelt erst Rozte, später mich und weitere andere wie Neverc oder Eille in ein Frage- und Antwortspiel.

Um unseren Hunger zu stillen, sammeln und suchen wir Abends und Morgens diverse Früchte, entweder an Sträuchern in Bodennähe oder auf den Bäumen. Um uns zu provozieren, während andere von uns versuchen, auf den Bäumen zu klettern, um nussartige Früchte herunterzuholen, isst Loira noch vor Beginn der Nachtzeit und wird Prompt von ‚Zirka‘ überrascht. Ein Tumult entsteht und als Konsequenz daraus wird Loira ans Rad eines Wagens gebunden und ausgepeitscht. Als Pilger sollte man sich schon an die Gebote seines eigenes Gottes halten…

Jede Nacht sind in der näheren Umgebung, wo die Karawane übernachtet, seltsame Heul- und Knurrgeräusche von wilden Tieren zu hören. Deshalb legt die Karawane immer bei Stationen nächtliche Rast ein. Selbstverständlich kann man auch in den Stationen/Herbergen nächtigen und sich mit Speis und Trank verköstigen lassen, aber dazu reichen unsere finanziellen Mittel nicht. Die Wagen der Karawane werden zu einer Wagenburg zusammen gezogen und ausserhalb der Wagenburg werden Feuer in kurzen Abständen entzündet, die auch Nachts nicht herunterbrennen dürfen. Dazu wird jeder von uns einmal zur Wacht eingeteilt. Einmal ist ein Reittier Nachts vor Angst und Panik entflohen und wir konnten später den Todesschrei des Tieres und das brechen von Knochen hören.

Am nächsten Tag stellt der in der Karawane mitreisende Arzt Wundbrand bei Loira fest und gibt ihm wenig Hoffnung zum Überleben. Nur durch das sammeln von Geld lässt der Arzt Loira soviel medizinische Hilfe zu kommen, das dessen Schmerzen durch Kaublätter erträglich sind. Rozte und Sirau erfahren aus Gesprächen, das eine nahegelegene Quelle wahre Wunder bei Krankheiten und Verletzungen bewirken soll. Nur gegen Bares ist der Karawanenführer bereit, sie dort hin zu begleiten. Das Wasser, was die beiden mitbringen, kann zwar Loiras Wundbrand stabilisieren, aber nicht heilen.

Der Fanatiker ‚Zirka‘ versuchte, mich bloßzustellen und alle meine Antworten als Lügen darzustellen. Konnte gerade noch meinen Kopf aus der Schlinge ziehen, bevor ich entlarvt werden konnte.

Auch das Sammeln von in den Bäumen wachsenden Nüssen oder Knollen in den Böden geht nicht in den nächsten Pragos reibungslos vonstatten. Dabei wird das Handgelenk von Rozte angebrochen, und insbesondere Eille und ich müssen unsere Körper schinden, damit alle genügend zu Essen haben, da viele unserer Einsatzgruppe nicht in der Lage sind, einfachste Dinge wie z.B. auf einen Baum klettern, mit Steinen nach in den Bäumen hängenden Nüssen zu werfen oder in den Böden verborgenen Knollen zu graben. Insgesamt vergehen acht Pragos, bis wir in eine Bergregion kommen. Dabei muss noch eine breite, tiefe Schlucht mit einer Hängebrücke überquert werden, damit wir den leuchtenden Tempel am Horizont erreichen können.

Beim Überqueren der relativ schmalen Hängebrücke (ungefähr 3 Quars Breite und über 10 Quras Länge) musste ich feststellen, das ich nicht ganz schwindelfrei bin. Die Hängebrücke über der Schlucht schwankte und dabei wurde mir schlecht. Ich kam nur mit Hilfe von Atroh auf die andere Seite der Schlucht.

Für Arkon und den Imperator
Athor a.P. Charrut del Harkon