Nachdem er seinen Anzug angelegt und überprüft hatte, nahm er sich ein Strahlgewehr, eines der stärksten Modelle, und einen schweren Handstrahler. So ausgerüstet machte er sich auf den Weg zum Gleiterhanger. Dort erwarteten ihn 4 Orbtans. Sie nahmen Haltung an, als er in den Hangar kam. Er sagte: „Wir müssen schnell und zielstrebig den Tato Kerel nert’tiga Harkon ausschalten. Ihre Aufgabe wird es sein, jeden Fluchtversuch des Tato und seiner Komplizen zu unterbinden, aber gleichzeitig die Angestellten und Zivilpersonen zu verschonen.“ Er blickte den am nächsten bei ihm stehenden Orbtan an und fragte: „Name?“.

  „Stykon Fenoser, Zhdopan“.

  „Sie und Ihre Arbtans werden mich begleiten. Wir werden den Tato verhaften.“ Wieder an alle Orbtans gewandt sagte Charrut: „Ich will den Tato und seine Hintermänner lebend! Wir starten, sobald das Schiff die unteren Luftschichten erreicht hat. Wegtreten!“

  „Ti’Gehn Zhdopan“ erwiderten die Orbtans fast wie aus einem Mund und begaben sich zu Ihren Kampfgleitern, während Charrut Stykon Fenoser zu dessen Kampfgleiter begleitete.

* * *

  Nachdem die ETEHA die unteren Luftschichten erreicht hatte, kam das Signal zur Ausschleusung. Die Kampfgleiter starteten und stürzten dem Erdboden entgegen. Ungefähr 100 Quars über den Boden wurde aus dem freien Fall ein kontrollierter Sinkflug und die Gleiter namen Kurs auf den Sitz des Tatos Kerel nert’tiga Harkon. Als sie ihn erreicht hatten, übernahm ein Kampfgleiter die Rückendeckung, einer sicherte den Gleiterlande- und startplatz. Zwei weitere, einer von ihnen mit Charrut an Bord, landeten direkt vor dem Eingang. Die Arbtans mit ihren Offizieren stürmten hinaus und liefen im Schutze ihrer Schutzschirme auf den Eingang zu. Als sie eindrangen, wichen Frauen und Männer erschrocken, teilweise angstvoll zurück. Sie stürmten weiter zu den Antigravschächten und als die ersten eindrangen, wurden die Männer von oben durch die Antigravschächte beschossen. Während die Orbtans ihre Soldaten koordinierten und in Stellung gingen, ging Charrut mit seinem Orbtan zur Empfangs-Ksol.

  „Lassen Sie sich den kompletten Gebäudeplan anzeigen und überspielen sie diesen auf unsere Anzugskoms!“

  „Ti’Ghen Zhdopan“ bestätigte Stykon Fenoser und erteilte einen entsprechenden Befehl an einem seiner Soldaten. Kurze Zeit später war der komplette Gebäudeplan in den Anzugskoms überspielt.

  Fenoser sprach Charrut an: „Zhdopan, ein Vorschlag: Der Tato hat sein Büro im 12. Stock. Wir sollten versuchen, die Antigravschächte zu umgehen und direkt mit Unterstützung der Gleiter auf Höhe des 12. Stockwerks von außen in das Gebäude eindringen“.

  Charrut überlegte kurz und nickte zustimmend: „So machen wir es . Aber um den Gegner zu täuschen, lassen Sie einige ihrer Arbtans an den Antigravschächten.“

  „Ti’Ghen Zhdopan“ bestätigte der Orbtan und sprach dann mit den anderen Offizieren. Als sie ihren Kampfgleiter erreicht hatten, überschlugen sich die Stimmen im Helmfunk. Aus den Wortfetzen, immer wieder überlagert von Waffenfeuer, war zu entnehmen, dass auf dem Gleiterdeck des Gebäudes Kampfhandlungen standfanden. Charrut versuchte immer wieder, Kontakt mit dem zuständigen Orbtan aufzunehmen, aber die Verbindung kam nicht zustande. Aus den Wortfetzen ‚…Roboterkampfgrup…fast aufgerie…Tato…Gleit…‘ reimte er sich zusammen, das der Tato mit einer Roboterkampfgruppe seine Mannschaft auf dem Gleiterdeck überraschend angegriffen und fast aufgerieben hat und nun versuchte, mit einem Gleiter zu fliehen.

  Er stellte eine Verbindung zum Schiff her und befahl dem Athor, eine Roboterkampfgruppe sowie Mediker zu schicken. Anschliessend wandte er sich an seinen Orbtan und sagte: „Wir können nicht warten, bis die Unterstützung kommt. Wir müssen unsere Männer JETZT retten, gegen Roboter haben Sie keine Chance. Wir starten mit dem Kampfgleiter und vernichten die Kampfroboter mit dem Strahlengeschütz des Gleiters. Einsteigen!“

  Die Arbtans und der Orbtan stiegen mit Charrut in den Gleiter und starteten. Auf dem Weg nach oben zum Gleiterlandedeck sahen Sie, wie ein anderer Gleiter das Landedeck verließ und mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Gebirge flog. Charrut wandte sich an den Co-Piloten des Gleiters und befahl, diesen mit dem Ortungsgerät zu verfolgen. Als sie auf Höhe des Landeplatzes waren, sahen sie, wie sich zwei Arbtans verzweifelt gegen eine übergroße Anzahl von Kampfroboter verteidigten.

  „Vernichten Sie die Roboter“ befahl Charrut den Piloten. Der Pilot aktivierte das starr eingebaute Buggeschütz und ließ den Gleiter hin und her schwenken, um die Kampfroboter auszuschalten. Zwar schossen auch mehrere Kampfroboter auf den Gleiter, aber der Schutzschirm des Kampfgleiters war einfach zu stark. Nach wenigen Atemzügen war alles vorbei, kein Roboter war noch kampffähig bzw. einsatzbereit. Mittlerweile kam auch Verstärkung von der ETEHA in Form von zwei Kampfgleitern sowie eines Rhagarns Kampfroboter.

* * *

  „Verfolgungskurs des Gleiters aufnehmen“ befahl Charrut. Der Pilot steuerte den Kurs des geflohenen Gleiters an und beschleunigte mit Maximalwerte. „Wie hoch ist der Vorsprung?“ fragte Charrut den Co-Piloten.

  „Der Gleiter setzt gerade zur Landung an, Zhdopan. Ungefähr zwei Zehnteltontas, aber wir holen stark auf.“ erwiderte der Co-Pilot.

  Die Zeit bis zur Landung dauerte für Charrut eine Ewigkeit, obwohl sie mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit flogen. Charrut war nervös, seine Körperhaltung verriet seine Anspannung, sein Gesicht wirkte leicht verkniffen. Das ‚Nichtstun‘ war für ihn anstrengender zu ertragen als ein ganzes Na’tha-meh-Rennen. Er durfte den Tato nicht entkommen lassen. Zwar wusste er jetzt im Groben bescheid, was hinter der Entführung steckte, aber die Einzelheiten kannte nur der Tato.